Ein eigener Shop auf Amazon erfordert viele Arbeitsschritte, zu denen auch die Erstellung gültiger EAN-Codes gehört. Denn wer Produkte auf den Markt bringt, muss diese anhand einer allgemein anerkannten Nummer kennzeichnen, sodass diese dem Unternehmen zugeordnet werden können. In Europa wird dazu der EAN-13 Code verwendet. Das ist eine 13-stellige international anerkannte Nummer, aus der sich auch ein entsprechender Strichcode generieren lässt. Dieser Code lässt sich scannen und kann als eindeutige Produktkennzeichnung im Warenwirtschaftssystem verwendet genutzt werden.
Hinweis: Eigentlich wurde der Begriff EAN-Code in GTIN-Code umbenannt. Da die ältere Variante (EAN) immer noch umgangssprachlich relevant und weiter verbreitet ist, wird in diesem Artikel auch von der EAN-Nr. gesprochen.
Die Generierung einer entsprechenden Nummer ist demnach Pflicht für alle Händler und sollte unbedingt vor der Produktion erledigt werden. So kann der Hersteller den jeweiligen Code direkt auf die Verpackung drucken und man muss seine Artikel nicht selbst etikettieren bzw. von Amazon etikettieren lassen. Aber was hat es mit der FNSKU und den anderen Nummern auf sich, die bei Amazon eine Rolle spielen?
Im Gegensatz zur EAN, ist die FNSKU keine international anerkannte Nummer, sondern ausschließlich Amazon intern. Das bedeutet, sie wird von Amazon generiert und ordnet jedes Produkt einem Verkäufer und Zustand zu. Die zwei anderen Nummern, SKU und ASIN, haben mit dem Thema FNSKU und SKU eigentlich nicht viel zu tun. Trotzdem werden diese nachfolgend kurz erklärt, damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt:
Da jedes Produkt nur einmal auf Amazon gelistet werden darf, kann es immer mehrere Seller geben, die unter derselben ASIN verkaufen. Die FNSKU ist also gar nicht so unwichtig, denn nur so kann Amazon die einzelnen Produkten im Lager unterscheiden und dem richtigen Verkäufer zuordnen. Das ist bei Handelsmarken besonders wichtig, da diese von vielen Verkäufern angeboten werden und eine Unterscheidung der einzelnen Produkte ohne FNSKU nicht möglich ist. Bei dem Handel über Amazon FBA mit eigener Marke spielt das keine so große Rolle, da man ohnehin erstmal der einzige Verkäufer bleibt.
Wer neue Produkte auf Amazon anlegt, braucht auf jeden Fall eine EAN und kann erstmal auf die FNSKU verzichten. In manchen Kategorien (z.B. Lebensmittel) ist eine FNSKU allerdings erforderlich. Eine weitere Ausnahme ist, wenn man Handelsware oder sonstige Plagiats gefährdete Ware verkauft. Sobald mehrere Seller unter einem Listing verkaufen und die Produkte keine FNSKU enthalten, kann Amazon die einzelnen Seller nicht auseinanderhalten und der Warenbestand vermischt sich. Das ist besonders gefährlich, wenn es sich bei den anderen Produkten um Fälschungen handelt. Falls man Produkte mit FNSKU einsendet, sollte diese den EAN-Code überdecken.
Merke: Wer Produkte unter eigener Marke anlegt, sollte diese mit einer EAN-Nr. einstellen. Es ist zwar möglich, sich auf Antrag von der GTIN befreien zu lassen, allerdings bietet das keine wirklich Vorteile, zumal die Produkte dann nur bei Amazon verkauft werden können.
Es gibt nur eine Möglichkeit, gültige EAN-Codes zu kaufen, nämlich über GS1. Bei allen anderen Angeboten (z.B. Code-Packs auf Ebay), handelt es sich um ungültige Nummern, deren Verwendung zu einer Sperrung des Produkts führen kann. Der Sinn einer EAN ist ja, dass ein Produkt einem Hersteller zugeordnet werden kann. Kauft man fertige Barcodes, findet diese Zuordnung nicht statt.
Achtung: Keine EAN-Codes auf Ebay kaufen.
GS1 Deutschland bietet ein Starter-Paket für Unternehmen unter 250.000 € Jahresumsatz. Für jährlich 55 € erhält man insgesamt 10 EAN-Nummern, die jeweils für ein Produkt verwendet werden können. Das gilt auch für unterschiedliche Varianten gleicher Produkte: Verkauft man z.B. ein T-Shirt in den Größen S, M und L und bietet dieses jeweils in Schwarz und Weiß an, braucht man insgesamt 6 EAN-Nummern. Wer Amazon Seller werden will, erhält mit dem Starter-Set eine gute und günstige Einstiegsmöglichkeit.
Nach der Registrierung bei GS1 und dem Kauf der EAN-Codes erhält man 10 Nummern, für die es allerdings noch keinen Strichcode gibt. Dieser lässt sich jedoch ganz einfach über ein Online Tool wie den Barcode Generator von Tec-It erstellen. Dafür einfach im Menü auf EAN-13 klicken, die Nummer einfügen, das Dateiformat auf PNG und 600 dpi stellen und das Ergebnis herunterladen. Der gültige Strichcode ist nun erstellt und kann direkt an den
Hersteller weitergeleitet werden.
Die Erstellung der FNSKU erfolgt im Seller Central unter Lagerbestand verwalten. Ganz rechts neben dem entsprechenden Produkt klickt man auf den kleinen Pfeil nach neben Bearbeiten und wählt Artikeletiketten drucken aus. Im nächsten Fenster kann die Menge der gewünschten Etiketten festgelegt werden.
Mit einem Klick auf Artikeletiketten drucken wird ein PDF erzeugt, auf dem sich die fertigen FNSKU-Codes befinden. Diese können nun auf dem Produkt angebracht werden und sollten den EAN-Code überdecken. Eine andere Möglichkeit ist natürlich, die FNSKU direkt auf die Verpackungen drucken zu lassen. Dann dürfen entsprechende Produkte allerdings nicht außerhalb von Amazon verkauft werden.